Was ist das: Es ist rund, eine rote Markierung dreht sich ständig rundherum, es leuchtet an bestimmten Stellen und dort gibt es einen Klang. Genau! Ein Radar! Im Toccarion, der unglaublichen Kinder-Musik-Welt der Sigmund Kiener Stiftung, gibt es auch ein Radar, ein „Rhythmus-Radar“. Das ortet aber weder Flugzeuge noch Wetterphänomene, sondern Klang-Marker. Wie das? So!
Beim Rhythmus-Radar werden weiße Marker auf die Radarscheibe gelegt, die vorher mit einem Klang bespielt worden sind. Die Klänge werden dann in der Reihenfolge abgespielt, wie das Radar über die entsprechenden Marker fährt. Wer also im Toccarion mit dem Rhythmus-Radar spielt, macht folgendes:
- Er legt den Klang-Marker auf eine „Ladestation“. Dort kann man diesen Marker mit einem bestimmten Klang bespielen. Angefangen von allen möglichen Instrumentenklängen – Becken, große Trommel, Snare-Drum, Triangel – bis hin zu Klängen, die man selbst mit einem Mikrofon vor Ort aufnehmen kann.
- Der aufgeladene Marker kommt auf die Radarscheibe. Hier erkennt eine Kamera an der Decke die Position auf dem Rhythmus-Radar und weiß nun, wann die rote Radarlinie den weißen Marker erreicht. Genau dann soll nämlich der Klang wiedergegeben werden.
- Damit das Rhythmus-Radar weiß, welchen Klang es wiedergeben muss, gibt es im Inneren des Klang-Markers einen Funk-Chip, der zuvor an der „Ladestation“ bespielt worden ist. Dieser sagt dem Radar nun, welchen Klang es mit auf den Weg bekommen hat und der Rhythmus beginnt.
Wenn dieser Klang nun die Eins eines Taktes markiert, so kann man nun hingehen, und weitere Klänge an andere Positionen legen. Je nachdem, wie man sich den Radarkreis im Geiste einteilt, kann man dann Rhythmen in einem Viervierteltakt legen, in einem Dreivierteltakt, aber auch alle anderen Taktarten bis hin zu sieben Achteln sind möglich. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und Besucher können verstehen: So wie das Radar sich im immer gleichen Tempo im Kreise dreht, so wandert das Metronom Takt um Takt ab. Dabei kommt es, wie das Radar, an bestimmte Punkte, an denen Klänge kommen und vergehen. Abseits von der verbreiteten Musik-Vorstellung als Linie, kann man sich Musik eben auch als Kreis denken – als ein sich ewig drehendes Rhythmus-Radar.