Aktuelle Meldungen

Eure Hoheit

08.11.2013
Bild 1

Bild 2

Das Toccarion ist Badens größter Musikspielplatz. Und so ein Spielplatz gehört natürlich den Kindern. Das war aber nicht immer so: Kinder hatten früher im Westflügel des Alten Bahnhofs nichts verloren. Überhaupt gehörte dieser eigentlich nur einer Person, dem Fürsten von Baden. Hätte der strenge Friedrich geahnt, dass seine Urururgroßneffen dort einst das Walking Piano spielen? Wohl kaum!

Vieles hätte der alte Großherzog Friedrich I. wiedererkannt in seinen Räumen. Der Terrazzoboden, die hölzernen Wandvertäfelungen, die Stuckdecken sind im Zuge der Umgestaltung des Westflügels mit Liebe zum Detail und unter Aufsicht der Denkmalschutzbehörden restauriert worden. So ging es auch Bernhard Prinz von Baden. Trotzdem hat er ordentlich gestaunt, der Nachfahre von Großherzog Friedrich I., denn neben Böden, Tafeln und Decken hat sich viel verändert – vor allem die Besucher, die sich nun täglich durch die Kinder-Musik-Welt bewegen.

Der Ururgroßonkel Bernhards hat 1895 den Bahnhof hat erbauen lassen. Dabei hatte Großherzog Friedrich I. den Westflügel mit einem dem Fürsten vorbehaltenen Trakt versehen, in dem er Besuch empfangen und auf die Eisenbahn warten konnte. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. zum Beispiel zählte zu den Besuchern der Räumlichkeiten. Nach Jahrzehnten, in denen der Fürstentrakt ein Schattendasein führte, hat Sigmund Kiener mit seiner Stiftung ermöglicht, dass hier die Kinder-Musik-Welt Toccarion entstanden ist.

Das sehenswerte Ergebnis dieser Bemühungen haben Bernhard Prinz von Baden, seine Frau Stephanie und die drei Söhne der Familie sich nun zeigen lassen. Sigmund Kiener selbst hat die Nachkommen des Fürsten herumgeführt. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Walburga Maria und seinem Sohn Stefan hat der Baden-Badener Unternehmer Musik-Stationen wie das Walking Piano, das Rhythmus-Radar oder das virtuelle Orchester vorgeführt und den Gästen vor Augen geführt, was aus dem Séparée von einst geworden ist: Toccarion – die unglaubliche Kinder-Musik-Welt der Sigmund Kiener Stiftung – und unglaublich, das hätte wohl auch der alte Friedrich gesagt.